Mittwoch, 22. August 2012

"If you hit a wrong note, ...

it's the next note that you play that makes it good or bad" soll Miles Davis gesagt haben. Das gefällt mir, erinnert mich dran, daß wir uns auch beim Singen nicht sklavisch an Vorlagen halten müssen, sondern das Material eigenständig interpretieren sollten. Bei globalvocal wollen wir genau darauf hinaus: nicht singen wie irgendwelche Vorbilder, sondern einen eigenen, unverwechselbaren Klang entwickeln, jeder für sich und gemeinsam. Den Klang erarbeiten wir uns zur Zeit in drei Schwerpunktbereichen, aus denen wir demnächst ein kleines Programm zusammenstellen: Erstens Stücke mit dichten, schönen Harmonien wie "De Noche", zweitens Sprechstücke wie Ernst Tochs "Fuge aus der Geografie", und drittens Improvisationen wie "Once upon a time" von John Cage. 

Beim Einsingen heute intensiv an der "Stütze" gearbeitet. Nicht Hartz 4, sondern an der, die man nicht beantragen muß, weil jeder sie sowieso hat. Nur abrufen und einsetzen muß man sie mit Intention, z.B. bei der Counting Music. Irgendwann einmal in einem Sängerleben kommt für jeden der Moment des Aha-Erlebens, wie gestern für den Tenor, der zum ersten mal körperlich gespürt hat, was diese Stütze eigentlich macht. Um die Körperwahrnehmung zu fördern, werden wir nächste Woche eine Lachyogaübung machen. Dann die Improvisationen: sie üben das aufeinander Hören und stellen hohe Ansprüche an die Stimme. Das Eigene wird hörbar, keine Verstecke hinter Mitsängern mehr...Gut. Insgesamt nehmen wir jetzt Fahrt auf. Experimentierfreude ist an Bord. Ein Ideenspeicher ist angelegt. Der kann jetzt mit uns wachsen. Sehr gut.

Der Termin für Offener Workshop steht, bitte schon mal vormerken und weitersagen: 
Fr 26. Oktober 18-21:00, Samstag 27. Oktober 10-18:00. Die Adresse des Veranstaltungsortes findet ihr unter der Rubrik Termine rechts oben auf dieser Seite. Kostenpunkt: 50 € p.P. Der Workshop ist auch eine gute Gelegenheit für sangesfreudige Zeitgenossen, uns mal kennenzulernen! Willkommen ist Unterstützung in allen Stimmlagen.

In den nächsten Proben werden wir nach der obigen "Dreifaltigkeit" vorgehen, bis das Programm steht.... Parallel dazu darf der Ideenspeicher aber jederzeit gefüttert werden! Bitte geht nicht davon aus, daß ich mir alles merken kann. Deshalb schreibt mir bitte ne Mail oder diktiert mir eure Vorschläge in die Tasten, z.B. während der Frischluftpausen bei den  Proben . 

Bis nächsten Mittwoch,
Sam


Donnerstag, 9. August 2012

Wieder im Lande

Eine sehr schöne erste Probe nach der Sommerpause, vielversprechend nicht nur wegen Wiedersehensfreude, sondern vor allem durch ernst zu nehmenden stimmlichen Zuwachs (insgesamt plus drei, herzlich willkommen!) Ein bißchen wie Farben mischen, Klangfarben eben. Gestern ergab sich eine aufregende tiefdunkle, warme Mischung... Wir Urglobalvocalisten freuen uns riesig, wenn wir endlich mal ein bißchen dicker auftragen können :-) 

Die gute Stimmung ermutigte zu einem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft, wir stellten ein paar Überlegungen bezüglich der Zusammenstellung eines ersten Programms an. Was zeichnet uns aus? Die Vorlieben sind natürlich sehr unterschiedlich, eine Idee erscheint mir auch nach drüber schlafen noch sehr verlockend: Lieblingsstücke. Jeder soll ein Stück vorschlagen, das ihm besonders am Herzen liegt, sie vom Hocker reißt oder zu Tränen rührt ... Das setzen wir dann chorisch um, egal zu welchem der vielen Themenkreise es gehört, die wir uns langfristig vorgenommen haben. Das müßte nicht nur theoretisch ein recht vielseitiges Programm werden und läßt sich mühelos erweitern. Also Leute, hier ist eure Chance, Klangfarbe zu bekennen. Für die nächste Probe bitte mitbringen: erste Ideen für ein Lieblingsstück sowie einen Terminkalender (wegen Workshoptermin im Oktober). Dann können wir bald mit einem charakteristischen globalvocalen Farbklecks in Erscheinung treten. 

Mein Lieblingsstück heißt zur Zeit "Counting Music" (siehe unten), Wulf möchte "I've got enough heartache" von Spooky Tooth arrangiert kriegen, Hans hat mal was von "The briar and the rose" (Irish Traditional) verlauten lassen, das ebenfalls noch für Chor arrangiert werden muß. Ne Menge Arbeit steckt da drin, aber soll ja auch nich langweilig werden. Bin gespannt, was sonst noch für Lieblingsstücke auftauchen...

Nächste Woche fangen wir das neue Zählstück an, dessen Noten ich letztes mal schon mitgeschickt habe: Counting Music von Chris Lawry. Da bitte schon mal reinschauen. 
Wer keine Noten lesen kann, bitte ins Klangbeispiel reinhören: http://www.youtube.com/watch?v=jwe9_EKcApo

Bis Mittwoch, cheerio

Sam